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NiteCore MT2C Pro - Reviews und PA-Erfahrungsberichte

amaretto

Moderator
Teammitglied
12 August 2010
21.481
26.020
113
NRW
Nitecore hat kostenfrei die neue MT2C Pro für Tests zur Verfügung gestellt. Interessierte TLF-Mitglieder können die Lampe zum Testen ausleihen (Feedback ist allerdings Voraussetzung). Den Passaround findet ihr hier.

Die MT2 Pro ist eine sehr einfach zu bedienende (taktische) Taschenlampe mit 18650 Li-Io und Heckschalter. Ihr User-Interface ist auf Vollgas und Low beschränkt und überhaupt kommt die Lampe ohne irgendwelche Gimmicks und Zusatzfunktionen. Und sie ist nicht ohne: mit 1.800 Lumen und 520 m Leuchtweite ist sie eine kleine Taschenrakete.

Das Bild ganz rechts soll Passaround-Teilnehmern den Tipp zeigen, wie man solche Papp-Verpackungen zerstörungsfrei öffnet.
:pfeifen:

Zwischenablage04.jpg

Gegenüber ihrer Vorgängerin, der MT2C (ohne Pro), erkennt man ein neues Design. Vergleich alte zur neuen Version:
MT2C​
MT2C PRO​
Helligkeitsstufen (Lumen, ANSI)
11 + 77 + 198 + 390 lm​
50 + 1.800 lm (18650) / 50 + 800 lm (CR123)​
Leuchtweite/Lichtintensität
168 m / 7.100 cd​
520 m / 67.000 cd​
Leuchtdiode
Cree XP-G2 R5​
NiteLab UHi20​
User-Interface
Kopf drehen + FW-Heckschalter​
FW-Heckschalter​
Maße (L * D-Kopf * D-Body * D-Tailcap)
125 * 25,4 * 25,4 + 25,4 mm​
117,5 * 26,8 * 21,4 * 24,4 mm​
Gewicht (o. Akku)
76 g​
64 g​
Die MT2C Pro kann zwar außer mit einem 18650 auch mit zwei CR123 Li-Batterien oder 16340 Akkus betrieben werden. Bei den kleinen Zellen steht dann aber allenfalls die halbe Leistung und eine verkürzte Leuchtdauer zur Verfügung. Während aus meiner Sicht die Nutzung von 2 kleinen Akkus anstelle des Großen eh keinen Sinn macht, kann ich mir auch die Nutzung von zwei Li-Batterien nur als Notlösung oder für das Auto vorstellen.

Zwischenablage14.jpg
sonstige Merkmale
  • Bedienung über Heckschalter (forward clicky)
  • austauschbarer 18650 Li-Io Akku mit 3.600 mAh, PCB und USB
  • verwendbare Zellen: 1x 18650 (empfohlen) / 2x CR123 oder 16340 (weniger Leistung)
  • glatter Alu-Reflektor
  • Lichtfarbe: kaltweiß
  • ATR Temperatursteuerung
  • mechanischer Verpolungsschutz (button top Akkus erforderlich)
  • Gehäuse aus hart anodisiertem Alu
  • vormontierter Trageclip, abschraubbar
  • tailstand-fähig
  • schlagfest bis 1m, dicht nach IPX8 (bis 2m Wasser)
  • Preis ca. 68€
Lieferumfang
MT2C Pro Lampe, NL1836R 18650-Akku, USB-Ladekabel, Fangschnur, Ersatzdichtung, Bedienungsanleitung. Ein Trageholster ist nicht dabei.
20240516_162332.jpg
Bei der von Nitecore gewohnt hohen Verarbeitungsqualität und beim Qualitätseindruck gibt es nichts auszusetzen. Auf einen stabilen Edelstahlbezel mit Krone muss der Käufer verzichten.
Zwischenablage05.jpg
Ordentliche Zentrierung der dome-freien UHi20 LED.
20240516_162835.jpg
Die sehr lange Feder am hinteren Ende lässt die Verwendung unterschiedlich langer Akkus zu. Die großen Öffnungen bieten auch dickeren Fangschnüren genug Platz. Das Gewinde hätte für meinen Geschmack etwas satter geschmiert sein dürfen.
Zwischenablage08.jpg
Der Verpolungsschutz ist mechanisch über zwei Streifen realisiert, die verhindern, dass der flache Minuspol eines Akkus den Pluskontakt erreicht.
Zwischenablage07.jpg
Kein proprietärer (und teurer) Spezialakku sondern einer mit normaler Bauweise, praktischerweise mit einer USB-Ladebuchse versehen. So lässt sich der Akku auch unterwegs z.B. im Auto laden. Dennoch: eine USB-Buchse stattdessen an der Lampe wäre noch bequemer gewesen. Wer einen anderen Akku als den mitgelieferten nutzen möchte - etwa um die Leuchtdauer auf einer Tour zu verlängern - sollte nur auf einen hochstromfähigen Typen achten.
Zwischenablage06.jpg
20240516_163500.jpg
Größenvergleich
20240516_171228.jpg
User Interface / Handhabung
Mit nur zwei Leuchtstufen und einem Heckschalter hat man hier die zweitsimpelste Bedienung überhaupt. Damit ist die MT2C Pro auch für Laien verwendbar mit der Einschränkung, dass diese aufpassen müssen, sich nicht die Finger zu verbrennen.

Ein- und ausgeschalten mit vollständigem Durchdrücken des Heckschalters, wobei die Lampe immer auf der hellen Einstellung startet. Wenn man die niedrige Leuchtstufe möchte, drückt man den Schalter von aus nur halb kurz an
Die Anleitung als PDF kann auf der Homepage heruntergeladen werden.

Zum Aufladen des Akkus muss dieser aus der Lampe genommen und per USB-Ladekabel mit einer Energiequelle verbunden werden. Der Akku kann auch an PD geladen werden. Eine interne Ladefunktion hat die MT2C Pro nicht.

Der Schalterknopf liegt zurückverlegt, so dass die Lampe trotz Heckschalter tailstand-fähig ist. Der Schalter lässt sich für meinen Geschmack gut betätigen, weder zu wabbelig noch zu stramm. Mit dem "Lanyard-Kranz" drumherum ist er sogar ganz gut vor versehentlichem Einschalten geschützt. Auf der anderen Seite lässt er sich dadurch weniger komfortabel drücken wie ein freistehender Schalterknopf.

Eigene Messungen
Ich bin Laie mit Hobbyequipment, alle Messungen stellen nur Näherungswerte dar ohne Gewähr oder Anspruch auf Einhaltung irgendwelcher Messnormen.

Alle Messwerte sofort nach dem Einschalten abgelesen.
  • Lumenmessungen: Ceiling Bounce, mögliche Abweichung bei Flutern i.d.R. bis zu +/- 5-10%
  • Luxmessungen: Messdistanz 5 m mit entsprechender Umrechung auf 1 m
  • Laufzeitmessungen: mit Ventilatorkühlung
  • Strommessungen: Kleinströme mit DMM, höhere Ströme mit Zangenampèremeter
  • Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex und PWM mit Opple Lightmaster Pro
Verwendete Geräte:
  • Lichtstrom mit 18650: 57 |1.660 Lumen
  • Lichtintensität: 2.050 | 60.000 Lux
  • PWM: nicht sichtbar
Lichtfarbe bzw. Farbtemperatur
Ein Wert deutlich oberhalb der Schwarzkörperkurve lässt vor allem in der niedrigen Leuchtstufe einen deutlichen Grünstich im Spot erkennen. Auch im Spill liegt der Wert oberhalb der Schwarzkörperkurve, jedoch nicht so stark wie im Spot. Auf der hellen Leuchtstufe stört die Lichtfarbe im Nahbereich dagegen kaum. Das ist allerdings aufgrund der Blendwirkung eher eine Täuschung des Auges. Wenn man den Spot in der Ferne betrachtet und dieser weniger hell ist, sieht man auch auf High noch einen Hauch von Grün.
Zwischenablage02.jpg
Zwischenablage03.jpg
Laufzeittest auf höchster Stufe
Während des Tests habe ich die Lampe fest in der Hand gehalten, da ich mir so halbwegs praxistaugliche Messwerte verspreche. Ich halte nichts davon, eine Lampe auf Vollgas irgendwo abzustellen und ihrem Schicksal zu überlassen. Wir haben hier eine Taschenlampe und keinen Baustrahler.
High sekunden.jpg
Kritiker werden sich womöglich daran stoßen, dass die Lampe "nur" eine halbe Minute die Leistung konstant halten kann. Wer das Teil aber mal in der Hand hatte, wird mir zustimmen, dass mehr aus thermischen Gründen beileibe nicht zu vertreten ist. Ich schätze das sogar so ein, dass die Lampe quasi am Limit ausgelegt ist. Man erkennt zudem, dass die Leistungskurve nicht unmittelbar nach dem Einschalten abfällt sondern zunächst konstant hält.

Wärmeentwicklung
Innerhalb der ersten halben Minute noch vor dem Stepdown auf etwa 45% der Anfangsleistung wird die MT2C Pro so heiß, dass man sie kaum noch in der Hand halten mag. Man kann die hohe Leistung auch nach dem Stepdown durch kurzes Aus- und wieder Einschalten erneut anwählen, dann ist die Temperatur aber nach mehrmaliger Wiederholung nicht mehr ohne Handschuhe auszuhalten.
1716807336318_100.JPG
Leuchtergebnis
Der Lichtkegel im Spill ist frei von Unregelmäßigkeiten und auch die Lichtverteilung ist homogen. Zu bemängeln habe ich jedoch, dass im Spot ein Grünstich und angedeutete Ringe nicht zu übersehen sind. Der Spot ist auf der anderen Seite gut abgegrenzt und sorgt für eine hohe Leuchtweite, für die man vor wenigen Jahren noch merklich größere Lampenköpfe benötigt hat.
Zwischenablage09.jpg
Hier kann man bei anderer Belichtung den Spot etwas besser erkennen.
20240521_163303.jpg
Fazit (persönliche Meinung)
positiv
+ sehr gute Verarbeitungsqualität und Haptik
+ sehr homogenes Streulicht für Ausleuchtung im Nahbereich
+ für die Größe hohe Leistung und Leuchtweite
+ sehr einfache Bedienung
+ superstabiler Trageclip
+ kompakte Abmessungen

verbesserungswürdig
- leicht grünstichige Lichtfarbe im Spot
- Zwangs-Memory (high-start), kein Sofortzugriff auf niedrige Stufe
- mittere Leuchtstufe ergänzen

Meine persönliche Meinung: bis auf die nicht ganz perfekte Lichtfarbe im Spot, den erzwungenen High-Start und den gehobenen Preis eine Prima-Lampe.
 
Zuletzt bearbeitet:
24 März 2021
46
4
8
Als vornehmlich taktische Lampe ist das mit dem Turbo immer zuerst schon sinnvoll. Aber dann fehlt da irgendwie eine Schlagbezel.
Ansonsten wäre bei einer Lampe mit nur zwei Leuchstufen ein zweistufiger Schalter sinvoll. Damit hätte man immer direkt Zugriff auf die niedrige oder hohe Stufe.
Den Fotos nach scheint sich das mit dem Grünstich aber in Grenzen zu halten. Ich kann da keinen sehen. Eher etwas gelblich. Allerdings hatte ich ein Review gesehen wo der niedrige Modus sehr grünstichig wirkte.
 
  • Danke
Reaktionen: veganpunk

Tarvandyr

Flashaholic*
17 Juni 2020
400
277
63
Ich konnte die Lampe testen. Danke an @amaretto für den PA. An und für sich eine sehr schöne Lampe. Leider für mich jedoch nicht praxistauglich. Sie ist einfach bezüglich der High Stufe zu sehr am Limit ausgelegt und wird sehr heiß. nach gerade mal 30 Sekunden hat man kein High mehr und man kann die Lampe auch nur noch mit Unwohlsein festhalten. Startet man High erneut kann man sie gar nicht mehr festhalten. Hier wäre mir weniger Hitze lieber, was natürlich auch weniger Lumen bedeutet. Ich habe sie mal mit der Olight Javelot mini verglichen und da finde ich die doch tauglicher. Reichweite in etwa gleich, der Spill nicht ganz so hell, da weniger Lumen, dafür aber über einen längeren Zeitraum und nicht so heiß. Die Nitecore hat dafür den besseren Formfaktor und den tauglicheren Akku, da 18650 statt 18500. Gleichwohl ist die Olight deutlich praxistauglicher. Einfach 1.000 bis 1.400 Lumen statt 1.800 Lumen und sie wäre sicherlich eine gute Lampe. Wäre für mich dann eine gute Backup Lampe, falls die eigentliche schlapp macht oder man mal mehr Reichweite braucht.

Mein persönliches Fazit
positiv
+ sehr gute Verarbeitungsqualität und Haptik
+ sehr homogenes Streulicht für Ausleuchtung im Nahbereich
+ für die Größe hohe Leistung und Leuchtweite
+ sehr einfache Bedienung
+ superstabiler Trageclip
+ kompakte Abmessungen

negativ
- High wird zu kurz gehalten, Angaben hierzu zwar regelkonform aber nicht hilfreich
- Zwangs-Memory (high-start), kein Sofortzugriff auf niedrige Stufe

neutral
o mittlere Leuchtstufe ergänzen
 

Buteo

Flashaholic**
25 März 2015
3.761
1.751
113
Auch hier einmal meine 2 Cents zur MT2C Pro...

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1000053836.jpg
Hier einmal ein Vergleich zwischen der MT2A Pro (links), der MT2C Pro (Mitte) und der Klarus G15 (rechts).
Der Größenunterschied zwischen der MT2C Pro (18650) und der Klarus G15 (21700) ist gering, allerdings besitzt die MT2C Pro auch einen Heckschalter (die Klarus einen Seitenschalter), den man hier mit einberechnen muss. :)

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Hier einmal die Klarus in der Hand...

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1000053840.jpg
...und hier die MT2C Pro.
Auch an dieser Stelle muss ich (neutral) das aggressive Knurrling kritisieren...die neuen Nitecorelampen sind anscheinend alle für die Bedienung mit Handschuhen ausgelegt.
Das Knurrling dürfte Hosen fressen... ;)
Ansonsten ist die Handlage wirklich genial.
Besonders gut gefällt mir auch der Heckschalter, der gut versenkt ist und einen knackigen Druckpunkt besitzt. :)

1000053842.jpg
Beamshots der MT2A Pro (links) und der MT2C Pro (rechts).
Abgesehen von der dreckigen Wand...wie kann bei gleicher LED so ein starker Farbtintunterschied zwischen den beiden Lampen liegen?
Das Grüngelb der MT2C Pro turnt mich persönlich ziemlich ab, da man diesen Tint leider auch auf grauem Asphalt deutlich sieht. :(

Die Reichweite der MT2C Pro ist enorm für so ein kleines Lämpchen.

Leider muss ich mich @Tarvandyr fast nahtlos anschließen...das Fehlen einer MID-Stufe stört gewaltig, der Zwangsstart in High ist allerdings erst einmal Gewöhnungssache und gar nicht so schlimm.
Aber dass die Lampe so heiß wird, das hätte absolut nicht sein müssen.
Der Clip sitzt stramm und ist wirklich gut gemacht. :)

Während ich mir die MT2A Pro bedenkenlos holen würde, würde ich die MT2C Pro links liegen lassen.
Die fehlende MID-Stufe, der für mich hässliche, grüngelbe Farbtint und auch, dass die Lampe zu heiß wird finde ich so echt nicht gelungen. :(

Das Knurrling lasse ich bei der Bewertung der Lampen außen vor, da es mich bei dem ESC-Passaround durchaus angesprochen hatte (ich habe meine Meinung darüber im Laufe der letzten Monate etwas geändert, würde mir die MT2A Pro aber trotzdem holen. ;) ).
 

Buteo

Flashaholic**
25 März 2015
3.761
1.751
113
Läuft die MT2C Pro auch mit einer normalen 18650?
Da da ja auch 2 CR123-Batterien drin laufen, funktioniert die MT2C Pro auch mit normalen geschützten 18650ern und sogar 16650ern.
Es ist ab Werk auch ein normaler, geschützter Nitecore-18650er mit USB-C-Ladebuchse drin.
Getestet habe ich jetzt einen Fenix 18650er geschützt und einen Keeppower 16650er geschützt. :)

@amaretto ich hoffe das war soweit OK, ich hab vorher geschaut, dass wirklich ein normaler, geschützter 18650er von Nitecore drin ist. :)
 
24 März 2021
46
4
8
Beamshots der MT2A Pro (links) und der MT2C Pro (rechts).
Abgesehen von der dreckigen Wand...wie kann bei gleicher LED so ein starker Farbtintunterschied zwischen den beiden Lampen liegen?
Das Grüngelb der MT2C Pro turnt mich persönlich ziemlich ab, da man diesen Tint leider auch auf grauem Asphalt deutlich sieht. :(
Es kann tatsächlich u.A. am Reflektor liegen. Interessanter weise wirkt der auf dem Foto ja auch gelb durch die Reflektion der gelben LED. Ich hatte mal in einem Beitrag gesehen wie jemand für die selbe Lampe verschiedenen Reflektoren hatte und mit manchen hatten die Beamshots tatsächlich mehr Färbung. Hier ist der Unterschied aber sehr stark. Wenn es die selbe LED ist kann es auch durch die Chargen Unterschiede geben. Ich hatte mal schweren Herzens eine Nextorch TA30C zurückgeschickt weil die auch einen extrem grün/gelblich Stich hatte. Für mich unakzeptabel. Sah man eigentlich auch schon in den Reviews aber ich hatte gehofft ich habe Glück. Aber die scheinen durch die Bank so zu sein.
 

Jetfink

Flashaholic*
4 Januar 2024
331
392
63
Emsland
Ich habe die MT2C Pro nur kurz getestet. Ich hätte lieber etwas weniger Spitzenleistung, weniger Temperatureskalation, weniger Regelung...
Sie könnte es sich leisten (wie auch die MT1C Pro) - bei ein paar hundert LM in der Spitze weniger wären sie immer noch sehr sehr hell

Bei der 2C Pro würde ich persönlich aufgrund der Größe zur EDC33 greifen

Trotzdem aber natürlich ein tolles Teil und auch ein tolles Review - auch die anderen Ergänzungen